Kehlkopfkrebs

Der Kehlkopf befindet sich am Übergang des Rachens, in die Luft- und Speiseröhre. Er dient als "Pförtner" der unteren Luftwege und verhindert, dass beim Schlucken Nahrung in die Luftröhre gerät. Mit der Stimmbildung schafft der Kehlkopf die Vorraussetzung für die Sprache. 

Krebs kann an verschiedenen Stellen des Kehlkopfes entstehen. Man unterscheidet äußere und innere Kehlkopfkrebsformen; zu letzteren gehört der Stimmbandkrebs. Die Hälfte aller Krebsformen im Hals, Nasen und Ohrenbereich betreffen den Kehlkopf.

Die bekannteste Ursache für die Entstehung von Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom) ist der Tabakkonsum (Anzahl der Zigaretten und Teergehalt). Bei rauchenden Männern ist das Risiko für diese Krebsform 20 mal höher als bei Nichtrauchern; bei Frauen fünf bis zehnmal höher. Nichtraucher entwickeln fast nie Kehlkopfkrebs. 

Weitere Risikofaktoren sind übermäßiger Alkoholkonsum und Gefährdung durch Luftverunreinigung. Darüber hinaus begünstigen immer wiederkehrende chronische Entzündungen des Kehlkopfes die Entstehung von Kehlkopfkrebs. Alkohol und gleichzeitiger Tabakkonsum potenzieren das Kehlkopfkrebsrisiko!

Infektionen mit HPV sind als Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs identifiziert worden, wobei die Zahl der HPV-positiven Tumoren deutlich zunimmt.

Heiserkeit, die länger als zwei bis drei Wochen anhält, Veränderung des Stimmklanges, Schluck- und Räusperzwang, chronisch wiederkehrender Husten, ungeklärte Halsschmerzen, Schwellung der Halslymphknoten, Kratzen bzw. Fremdkörpergefühl im Hals sind Symptome, die auf Kehlkopfkrebs hinweisen können.

Die Diagnose erfolgt durch eine Kehlkopfuntersuchung und -spiegelung (direkte Laryngoskopie), durch den Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten. Bei der endoskopischen Untersuchung kann eine Gewebeentnahme (Biopsie) für eine mikroskopische Untersuchung und damit Diagnosestellung erfolgen. Ultraschall, Computertomografie und Laboruntersuchungen (Blutbild, Leberwerte etc.) sind weiterführende Untersuchungen.

Bei Frühformen von Kehlkopfkrebs können organerhaltende chirurgische Eingriffe (= minimal-invasive Methoden) oder Strahlenbehandlung eingesetzt werden. Diese Mikrochirurgie wird durch den Mund mit Mikroskop und Laser durchgeführt und hat sich dabei bereits sehr bewährt.

Bei fortgeschrittenem Stadium des Kehlkopfkrebses kann eine totale Entfernung des Kehlkopfes (Laryngektomie) notwendig sein. Eine nachfolgende Strahlentherapie kann die Operationsergebnisse wesentlich verbessern.

Chemotherapie wird bei fortgeschrittener inoperabler Erkrankung eventuell auch in Kombination mit Strahlentherapie eingesetzt.

In den letzten Jahren sind neue Medikamente wie zielgerichtete Therapien und Immuntherapie entwickelt und erfolgreich bei dieser Krebserkrankung eingesetzt worden.

Den genauen Zeitpunkt und die Art der Kontrolluntersuchungen (Labor- und bildgebende Untersuchungen) nach abgeschlossener Therapie bestimmt der Arzt aufgrund des individuellen Krankheitsbildes.


Früherkennung kann Leben retten!

Hilfreiche Information!

Die Kehlkopfspiegelung ist die wichtigste frühdiagnostische Maßnahme von Kehlkopfkrebs. Sie sollte bei Patienten mit erhöhtem Krebsrisiko ab dem 40. Lebensjahr zweimal jährlich vorgenommen werden.