Aktuelle Forschungsprojekte

Dr. David Kiesl (2020-24), € 35.000,- (Anschubfinanzierung) + Weiterführung Forschung ab 2022 €50.000,-
 

In diesem Projekt wird beabsichtigt, die Wirksamkeit eines gezielten körperlichen Trainings bei Brustkrebs-Patientinnen untersucht. In den ersten Zwischenuntersuchungen sieht man bereits sich abzeichnende deutliche positive Entwicklungen im Rahmen unserer Interventionen bei durchgehender Verbesserung der Ausdauerleistung und Leistungsmaxima trotz intensiver Chemotherapien. Subjektiv berichteten alle PatientInnen im Trainingsarm über eine signifikante Minderung der Nebenwirkungen bei teils absolut asymptomatischen Therapie-Verläufen.

Dr. Holger Rumpold (2020-21), € 22.000,-
 

In diesem Projekt wird beabsichtigt, die Wirksamkeit einer Chemotherapie bei soliden Krebserkrankungen durch die Dynamik dieser zirkulierenden Tumor-DNA im Blut möglichst früh vorherzusagen. Als primäre Modelle dienen dafür das Pankreas- und das kolorektale Karzinom, da hier der Nachweis aufgrund bekannter Mutationen einfacher möglich ist als bei anderen Krebserkrankungen. Die Blutabnahmen dafür erfolgen jeweils zum Zeitpunkt der Verabreichung der Therapiezyklen, also im Rahmen der Routine. Das Ende der Studie ist erreicht, wenn der Therapieerfolg erstmalig mittels einer Computertomographie ermittelt wird. Dieses Ergebnis (Ansprechen, gleichbleibende Erkrankung oder fortschreitende Erkrankung) wird mit den Messwerten aus den bis zur Bildgebung erfolgten Blutabnahmen korreliert. Die Hypothese des Projektes ist, dass ein Abfall der zirkulierenden Tumor-DNA bereits nach den ersten Wochen den langfristigen Therapieerfolg vorhersagt.

PD Prim. DDr. Robert Pichler (2019-20), € 5.683,75
 

Immuno-PET-Glioma-Studie:

Darstellung proinflammatorisch aktivierter Mikroglia mittels P2X7-Rezeptor-Szintigraphie im PET-Scanner bei Glioblastompatienten: eine proof-of-principle Bildgebungsstudie

Ziel der einem explorativen Ansatz folgenden Pilotstudie ist somit in vivo beim Patienten die Evaluierung einer PET-Bildgebung mittels einem gelabeltem Äquivalent. Kommt es in ausreichender Bildqualität zur Darstellung (visuell topisch zuordenbarer vermehrter Traceruptake) der immunologischen Prozesse in Tumor bzw. benachbarten Gehirnstrukturen?

 

Evaluierung der Vorhersage des therapeutischen Ansprechens von Neoangiogenese-Hemmern mittels (68Ga) NODAGA-RGD PET/CT – eine nichtinvasive in vivo Bildgebungsstudie

Die Tumorneoangiogenese spielt eine wesentliche Rolle beim Wachstum und der Ausbreitung von Krebserkrankungen. Diese Mechanismen sind ebenso wie die Entwicklung spezifischer Medikamente Gegenstand der Forschung. Im Sinne einer individualisierten Medizin ist natürlich die Beurteilung des allfälligen therapeutischen Ansprechens eines Medikaments mit einem spezifischen Wirkprinzip von hoher Relevanz.

Neugebildete Endothelzellen (von Gefäßen die den Tumor mit Blut versorgen sollen) exprimieren sogenannte Integrine, dies sind spezifische Rezeptoren, die der Zelladhäsion dienen. Eines der wichtigsten, Integrin avß3, das als Marker für Neoangiogenese dient, kann mittels RGD (=Arg-Gly-Asp) gebunden und mittels Markierung mit einem Positronenstrahler im PET-CT visualisiert werden. Eine semiquantitative Auswertung ist möglich und wird durchgeführt werden.

Dr. Helwig Wundsam (2019-20), € 11.000,-

Das Ziel ist die Erfassung der Patientendaten in einem österreichweiten Register zur evidenzbasierten Wissensgenerierung, um die Therapie und Prognose von Patienten mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, vor allem Bauchspeicheldrüsenkrebs, zu verbessern. Durch den erwarteten Zugewinn an Erkenntnissen sollten auch Fortschritte für die Patientensicherheit im peri- und postoperativen Management abgeleitet werden können. Die Etablierung des ersten nationalen Pankreasregisters dient als Instrument zur Qualitätssicherung in der Diagnostik und Therapie und soll überdies eine Qualitätsoptimierung auf nationaler Ebene zu erreichen.

Die Durchführung nationaler multizentrischer Registerstudien basierend auf den im Register implementierten Daten ist dringend notwendig, um validierbare Ergebnisse beim diesem speziellen Patientengut zu erhalten und auch nationale multizentrische akademischerStudien bei bösartigen Erkrankungen des Pankreas zu erleichtern.

Prof. Dr. Hans Geinitz (2019-20), € 30.000,-

Ziel dieses Projekts ist es, Hautschäden, die häufig als Folge einer Strahlentherapie im Hals-Nasen-Ohren Bereich auftreten, zu charakterisieren und so langfristig eine Methode zu entwickeln, diese frühzeitig zu erkennen. Optische Kohärenztomographie soll dafür als nicht-invasive Untersuchungsmethode etabliert werden. OCT ermöglicht es, Strukturdefekte in der Haut, die aufgrund der ionisierenden Strahlung entstehen, bereits in einem sehr frühen Stadium zu erkennen. Die Untersuchungen erfolgen nicht-invasiv und erlauben es, die Veränderungen in der Haut über den gesamten Therapiezeitraum inkl. Vor- und Nachsorge aufzuzeichnen. Diese Daten sollen in Zukunft zur in-vivo Untersuchung der individuellen Strahlen-sensibilität der einzelnen Patienten herangezogen werden. Diese individuelle Strahlensensibilität könnte als Biomarker für eine Toleranzdosen-orientierte individuelle Dosisverschreibung dienen.

Solch bildbasierte Biomarker, abgeleitet aus nicht-invasiven Untersuchungen und ohne Biopsie, sind von großem Interesse in Medizin und Biologie. In Zukunft können solche Konzepte einen großen Beitrag zur Personalisierten Medizin leisten.

Dr. Irene Strassl, Ordensklinikum/Eisabethinen Linz, 2017--21, € 21.600,-

Polpharmazie ist im klinischen Alltag zu einem zunehmend relevanten Thema geworden. Es ist gesichert, dass bei Einnahme von 5 oder mehr Medikamenten pro Tag das Risiko unerwünschter und schwerwiegender Wechsel- und Nebenwirkungen deutlich ansteigt.

Für Krebspatienten mit nicht kurativer Erkrankung gibt es kaum Studien zum Thema Polypharmazie und es stehen keine praktikablen Algorithmen zur Medikamentenoptimierung für diese spezielle Patientengruppe zur Verfügung. Gerade bei diesen Patienten sollte jedoch die Notwendigkeit mancher Medikamente aufgrund der eingeschränkten Lebenserwartung sowie der noch hinzukommenden Tumortherapie und supportiven Therapie kritisch hinterfragt werden.

Zielsetzung der Studie ist die Entwicklung und Überprüfung der Realisierbarkeit und Praktikabilität eines standardisierten Vorgehens zur Optimierung und Reduktion der einzunehmenden Medikamente bei Patienten mit metastasierter Tumorerkrankung, die eine Lebenserwartung von mehr als 3 Monaten aufweisen.

Dr. Gudrun Piringer, Prim. Prof. Dr. Josef Thaler, Klinikum Wels, Interne IV, 2017-20 - € 153.700,-:

Die ABCSG EXERCISE C08-II-Studie ist eine prospektive, zweiarmige, randomisierte, multizentrische Phase-III-Studie. 788 Patienten mit neu diagnostiziertem, lokal fortgeschrittenem Darmkrebs nach adjuvanter Chemotherapie werden im Verhältnis 1: 1 zu einem Arm randomisiert, der zusätzlich zur üblichen Pflege zu einem einjährigen Ausdauertraining eingeladen wurde (Arm A), gegenüber einem Kontrollarm (Arm B) ) die übliche Pflege erhalten, während das gewohnte Muster der körperlichen Aktivität beibehalten wird.

Der Versuch wird in zwei Schritten durchgeführt. Der erste Schritt der ABCSG C08 EXERCISE-II-Studie ist eine erweiterte Machbarkeitsuntersuchung, um zu untersuchen, ob die Intensivierung der Patientenversorgung während der Trainingseinheiten ausreicht, um Patienten zu motivieren, ihr Training gemäß Protokoll durchzuführen. Außerdem erlauben wir verschiedene Sportmöglichkeiten (Radfahren im Innen- und Außenbereich, Cross-Walking, Joggen, Nordic-Walking, Langlauf).

Im ersten Schritt werden 100 Patienten 1: 1 randomisiert. Wenn die Rekrutierung und Compliance der Patienten im Rahmen dieser Machbarkeitsuntersuchung ausreicht, wird die Studie wie geplant auf 788 Patienten ausgeweitet.